BNN Weggezaubert vom 11.4.2013


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Weggezaubert vom 11.4.2013
 
Sehr geehrte Damen und Herren, dass Herr Gassner schreibt: hochradioaktive Abfälle deutscher Reaktoren hätten ein Volumen von 30x30x30m - "das ist nicht gerade monströs" das finde ich sehr zynisch, denn das ist für mich mehr als monströs. Wenn man bedenkt wie toxisch das ist und wie lange es toxisch bleibt und dass es kein Mittel dagegen gibt und dass es die Schöpfung nicht bewahrt, wie vom neuen Pabst gefordert. 
 
Es sollte nicht erlaubt sein an entscheidender Stelle über oder von Medien "Lügen, Unwahrheiten zu verbreiten". Man muß Angst haben, dass es Menschen gibt die diesen Verharmlosungen immer noch glauben schenken. Wann hören Sie vor der Atomlobby in die Knie zu gehen?
 
Meiner Meinung nach gehört Herr Gassner weggezaubert.

Mit der Bitte um Weiterleitung an Herrn Gassner mit dem ich gerne mal (und mit Fachleuten) diskutieren würde was denn monströs in diesem Zusammenhang bedeutet. Kennt er noch was monströseres wie diesen Atomwahnsinn?
 
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Wolfgang Oberacker
 
 
Oberacker Natur & Technik
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Sehr geehrter Herr Oberacker,

vielen Dank für Ihre engagierte Zuschrift, wenn sie auch mit der nicht gerade netten Idee verbunden war, mich "wegzuzaubern".

Die Debatte um die Atomenergie wurde in Deutschland vom ersten Tag an von beiden Seiten - Befürwortern wie Kritikern - mit sehr emotionalen Argumenten geführt.
Das ist historisch verständlich, verstellte aber auch den Weg zu sachlichen Kompromissen. Der Atomausstieg hat dieses Phänomen etwas gemildert, aber nicht ganz beseitigt.

Das zeigt u.a. Ihre Zuschrift. Denn mir ist nicht klar, weshalb sie eine Größenangabe als "Einknicken vor der Atomlobby" bezeichnen.
Egal ob einst Befürworter oder Gegner - heute muss die Politik eine Lösung für den existenten. hochradioaktiven Müll finden. Der ist hochgefährlich, da haben Sie völlig recht.
Aber eine Lösung muss dennoch her. Und das von mir genannte Volumen verdeutlicht, um welche Menge es geht. Nichts weiter. Jetzt wird deutschlandweit nach einer Endlagerstätte gesucht.
Ich hoffe, dass bei dieser Suche Sachlichkeit waltet. Ein Provisorium wie das Zwischenlager Philippsburg weiterzubetreiben, würde jedenfalls mein Sicherheitsgefühl empfindlich stören.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Gaßner

BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
Badendruck GmbH

Sehr geehrter Herr Dr. Gaßner,

vielen Dank für Ihre Antwortmail. Leider bin ich bisher nicht dazu gekommen, mich nochmals bei Ihnen zu melden und mich zu bedanken. Das möchte ich jetzt nachholen.

Sie sprechen von der Schwierigkeit von "sachlichen Kompromissen" zwischen Gegnern und Befürwortern der AKW. Wir, die AKW-Gegner, gehen davon aus, dass es jederzeit und überall auf der Welt zu einem weiteren GAU kommen kann. Deshalb ist es eigentlich unmöglich, Kompromisse einzugehen, denn wie wollen Sie nach einem GAU ? schlimmstenfalls in Deutschland oder an einer unserer Grenzen ? den Betroffenen Ihre Kompromissbereitschaft erklären? Nach einem GAU gibt es keine Kompromisse mehr ? für alle Zeiten.

Sie haben sich gefragt, warum ich eine Größenangabe als "Einknicken vor der Atomlobby" bezeichnet habe. Das kann ich Ihnen erklären: Hochradioaktive Substanzen haben eine sehr große Dichte. Man kann vielleicht sagen, dass z.B. 100 kg Plutonium ca. das Volumen eines Fußballs haben (Ein Atomphysiker, z.B. Herr Fanghänel, könnte Ihnen das genau sagen). Was, glauben Sie, würde Otto Normalverbraucher vermuten, was mehr ist: die Menge Plutonium in der Größe a) eines Fußballs oder b) eines Würfels mit der Kantenlänge von ca. 18 cm oder c) 100 kg Plutonium? Auf jeden Fall dient Ihre Mengenangabe ganz eindeutig der Verharmlosung, wenn Sie hochradioaktive Abfälle am Volumen messen und nicht in kg oder Tonnen. Ich fragte mich ganz einfach, wer Ihnen die Angabe von 30x30x30 m gegeben hat ? und da kam ich zu der Vermutung, dass es wohl die Atomlobby selbst war, um die Menge und damit die Gefahr zu verharmlosen. Die Frage ist außerdem überhaupt nicht, wie groß das Volumen ist, sondern wie groß die Gefahr für Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft ist und wie lange die Gefahr anhält.

Ihre Bemerkung, dass 30x30x30 m "nicht gerade monströs" seien, hat mich auch sehr irritiert. Selbst Mengen hochradioaktiver Substanzen in molekularer Größenordnung, d.h. kleiner als 1 µm³ (Kubikmikrometer) (1x1x1 µ = 1/1000x1/1000x1/1000 mm) wären der sichere Krebstod für ganz Karlsruhe, wenn diese aus irgendeinem rostigen Fass in die Umwelt gelangten. Selbst in Blei gefasst wollte ich diese Mengen nicht in meiner Nähe oder der meiner Lieben haben. Und aus diesem Verständnis heraus ist für mich Ihre Toleranzgrenze für 30 qm unvorstellbar, es sei denn man hat Ihnen versichert (die Atomlobby), dass das alles unproblematisch ist ? wenn nichts Unvorhergesehenes passiert. Glauben Sie den Technikern, dass sie alle Fälle der Fälle im Griff haben, auch die die sie noch gar nicht kennen ? und das die nächsten 100.000 Jahre? Wieso glauben Sie denen mehr als uns? Die Realität hat doch gezeigt, dass wir Recht haben. Warum Glauben Sie immer noch den Alchemisten, dass sie kurz davor ständen Gold darzustellen? Warum? Warum? Was muß noch alles passieren bis Sie aufwachen? Muss es erst vor unsere Haustüre krachen? Müssen Sie und wir wirklich erst persönlich leiden? Wir sagen Nein - stoppen wir den Wahnsinn möglichst sofort!

Dass das Provisorium wie das "Zwischenlager Philippsburg Ihr Sicherheitsgefühl empfindlich stört" kann ich nachvollziehen, da dort soweit ich weiß nur Wandstärken von 25cm verwendet werden und jeder halbwegs organisierte Terrorist mit einer Panzerfaust oder ähnlichem extrem viel Unheil (das ist sehr untertrieben) anrichten kann. Die andere Frage ist natürlich, warum täglich weiterhin dieser Atommüll produziert wird, obwohl klar ist, dass es weltweit Probleme (auch das ist sehr untertrieben) mit der Lagerung gibt und geben wird. Das stört mein Sicherheitsgefühl und ich frage mich, ob das nicht auch Ihr Sicherheitsgefühl stört, dass täglich Atommüll hergestellt wird und ob es nicht Ihr Sicherheitsgefühl stört, dass es jederzeit zu einem GAU weltweit oder vor unserer Haustüre kommen kann.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Ihr Artikel für mich sehr starke Verharmlosungstendenzen aufgewiesen hat, die nur einem dienen ? nämlich der Atomlobby.

Meiner Meinung nach haben gerade in dieser Frage die Medien vielleicht die entscheidende Aufgabe und Macht, allein durch objektive Berichterstattung das Ende der Atomwirtschaft zu beschleunigen, auch wenn dann diese als Einnahmequelle verloren gehen.

Es liegt mit an Ihnen, ob die Wahrscheinlichkeit eines GAUs verringert werden kann oder nicht (ich übertreibe nicht da bekannt ist, dass durch die Macht der Medien die Situation der Menschen entscheidend verändert wird).

Sollten Sie meine technischen Ausführungen nicht überzeugen, würde ich mich freuen, mit Ihnen ein Gespräch zusammen mit befreundeten Fachleuten führen zu dürfen, um meine emotionale Komponente in diesem Schreiben zu relativieren.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Oberacker
 

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